Wasser marsch: Tipps für die Gartenbewässerung

6. Juli 2023

Niemand leidet gerne Durst - die Pflanzen in Ihrem Garten erst recht nicht! Bei länger anhaltender Hitze und Trockenheit sollte regelmäßig bewässert werden. Die Möglichkeiten der Bewässerung sind vielseitig und richten sich nach der Gartengröße und der Art der Bepflanzung.

Wir geben Tipps, auf was Sie achten sollten!

Die vier Grundregeln der Bewässerung

1. Mit dem Gießen nicht zu lange warten.

Ihre Pflanzen lassen wegen Dauertrockenheit die Köpfe hängen, der Rasen zeigt braune Stellen?

Dann ist es fast zu spät. Warten Sie nicht zu lange, sondern beginnen Sie bei Trockenheit und hoher Hitze ab drei Tagen Dauer mit der Bewässerung Ihrer Pflanzen. 

Bei der richtigen Bewässerung spielt auch der Boden eine große Rolle: Sandige, steinige Böden können Wasser schlechter speichern, als es Lehmböden können. 

Auch bei der Pflanzenauswahl kann der Gartenbesitzer schon vorbeugend gegen das Vertrocknen seiner Pflanzen mitwirken. Im Idealfall sollte beim Anlegen von Beeten oder beim Kauf von Sträuchern der Fachmann befragt werden: Welche Pflanze passt am besten zum gegebenen Boden und zum regionalen Klima?

Tomatenpflanzen in einem Topf werden mit einem Schlauch bewässert.
Gerade Topfpflanzen sollte man in der Trockenzeit gut im Auge behalten. (Bild: WNstock/Shutterstock.com)

2. Den richtigen Zeitpunkt für das Gießen wählen und regelmäßig gießen.

Die meisten Fehler beim Gießen basieren auf der Feststellung: "Die sehen aber trocken aus. Schnell mal gießen." 

Sind Ihre Pflanzen bereits zu sehr ausgetrocknet ist es zu spät, da hilft es leider nicht, schnell die doppelte Menge Wasser zu geben. 

Auch der Zeitpunkt des Gießens sollte klug gewählt sein. Kaltes Wasser in der heißen Mittagssonne stellt für Pflanzen buchstäblich einen Schock dar, durch den Lupen-Effekt der Wassertropfen können sogar Blätter und Grashalme verbrennen. Wässern Sie daher am besten frühmorgens.

Warum Sie nicht abends gießen sollten, lesen Sie weiter unten im Gartentipp.

Wassersprinkler bewässern einen Rasen bei Sonnenuntergang.
Der richtige Zeitpunkt zum Gießen ist wichtig für die Gesundheit der Pflanzen. (Bild: Gorloff-KV/Shutterstock.com)

Bei sehr trockenen, heißen Perioden die Wassermenge erhöhen. 

Ein Indiz für ausreichendes Wässern ist, wenn der Boden das Wasser nicht sofort aufnehmen kann.

3. Seine Pflanzen lesen können. 

Wenn eine Pflanze einmal bei großer Hitze die Blätter hängen lässt, ist das nicht zwingend ein Indiz für zu große Trockenheit. Sie stellen sich dann einfach auf die Temperatur ein und lassen die Blätter hängen, um die von der Sonne beschienene Oberfläche des Blattes zu verringern. 

Wer jetzt zur Gießkanne greift und reichlich wässert, der gibt folgende Information an seine Pflanzen weiter: Es regnet und wird kühler. Die Pflanze wird dann ihre eigenen Schutzfunktionen vor Hitze abschalten. 

Was die Pflanze in diesem Moment nicht weiß: Die Versorgung mit Wasser von den Wurzeln her wird ausbleiben, weil das Gießwasser im warmen Boden oder direkt an der Oberfläche bei Hitze sehr schnell verdunstet

Ein klares Indiz auf Wassermangel ist, wenn eine Pflanze am frühen Morgen immer noch die Blätter hängen lässt. Dann muss definitiv gegossen werden.

Pflanzen werden mit einer Gießkanne gegossen.
Richtiges und regelmäßiges Gießen unterstützt die natürliche Hitze-Schutzfunktion der Pflanzen. (Bild von annawaldl auf Pixabay)

4. Den individuellen Wasserbedarf der Pflanzen kennen.

Pflanze ist nicht gleich Pflanze und hat entsprechend auch einen völlig individuellen Wasserbedarf

Flachwurzler wie z. B. Rasen müssen häufiger, aber dafür weniger intensiv gegossen werden. Ein intakter Rasen übersteht in unseren Breitengraden den Sommer recht gut. Hier gilt es aber auch, während der Hitzeperioden den Rasen nicht ganz so kurz zu schneiden. 

Tiefwurzler benötigen seltener Wasser. Dann allerdings muss gewährleistet sein, dass das Wasser auch die tief liegenden Wurzeln erreicht. 

Hier sind Gartensprenger ideal, denn der Schwall aus der Gießkanne gibt das Wasser zu schnell ab. Bei sandigen Böden beispielsweise versickert das Wasser dann schneller, als es die Pflanze aufnehmen kann.

Ein Fachmann montiert einen Wassersprinkler für ein Beet.
Am einfachsten funktioniert die kontrollierte Bewässerung mit einem Automaten. (Bild: Virrage Images/Shutterstock.com)
Blumen im Topf
Das Gießen von Pflanzen im Topf oder im Freiland ist ein großer Unterschied. (Bild von fietzfotos auf Pixabay)

Wie sollten Topfpflanzen bewässert werden?

Eine besondere Behandlung verlangen Topfpflanzen. Diese können nicht auf Vorrat gegossen werden, da die Aufnahmekapazität des Topfes begrenzt ist und die Wurzeln der Pflanze dem Wasser nicht "hinterherwachsen" können. 

Wenn mehr Wasser gegeben wird, als die Pflanze im Moment benötigt, steht sie zu nass. Wurzelfäule ist dann oft die Folge. Faule Wurzeln können kein Wasser mehr aufnehmen und transportieren, die Pflanze sieht dann aus, als fehle ihr Wasser, was ja auch stimmt. Wer dann weiter nachgießt, beschleunigt den Faulprozess und das Absterben der Pflanze. 

Um eine schon kranke Pflanze zu retten, hilft nur, sie aus dem Topf zu nehmen und mit dem Ballen auf saugfähiges Papier zu stellen, damit der Wurzelbereich trocknen kann. Erst wenn die Pflanze neue Wurzeln ausbildet, sollte hier wieder gegossen werden.

Wann ist der ideale Zeitpunkt zum Gießen?

Die meisten Gartenbesitzer gießen abends - das ist praktisch und man denkt: "Wenn es nicht mehr so heiß ist, ist das gut für die Pflanzen."

Gießen sollte man aber am frühen Morgen. Zum einen zeigen Pflanzen den Wasserbedarf, wie schon oben erwähnt, nach der kühleren Nacht deutlicher an. 

Zum anderen gibt es auch weniger begehrte Gartengäste wie zum Beispiel Schnecken, für die sich ein am Abend reichlich gegossener Garten als idealer Lebensraum präsentiert. Auch Pilzkrankheiten lieben es kühl und feucht.

Wassersprinkler bewässern einen Rasen bei Sonnenuntergang.
Der richtige Zeitpunkt zum Gießen ist wichtig für die Gesundheit der Pflanzen. (Bild: Gorloff-KV/Shutterstock.com)

Gießkanne oder Bewässerungssystem?

Vor allem aus dem Urlaub in wärmeren Regionen kennt man Bewässerungssysteme, bei denen die Wasserzufuhr für die Pflanzen sehr kontrolliert erfolgen kann. Bewässerungssysteme haben zwei entscheidende Vorteile:

  • Man vergisst nicht zu gießen.
  • Die richtige Menge Wasser erreicht die Pflanze zur richtigen Zeit. 

Gerade bei größeren Gärten oder sehr artenreichen Gärten mit Pflanzen unterschiedlichsten Wasserbedarfs kann ein kontrolliertes Gießen gegenüber Schlauch oder Kanne ein Vorteil sein, da man nur einmal programmieren muss, wann wie viel gegossen wird.

Auch beim Wasser selbst sollte man nicht nur an die Energieversorgerrechnung, sondern auch an die Pflanzen denken. Am besten eignet sich Regenwasser, da es in unseren Breitengraden ausreichend vorhanden ist und erfreulicherweise umsonst geliefert wird. Der Handel bietet vielerlei Lösungen an, um das Regenwasser aufzufangen und zu speichern. Tauchpumpen oder Gartenpumpen helfen anschließend dabei, das Wasser komfortabel zur Pflanze zu bringen. 

Wer auf Frischwasser aus der Leitung zurückgreifen muss, sollte dieses zuerst in Fässer oder Zisternen füllen und ihm dann eine Ruhezeit gönnen, bevor es im Garten zum Einsatz kommt.

In jedem Falle lohnt sich vor der Veränderung des Bewässerungssystems ein Weg zum Fachmann! Wir, Ihr Fachhändler vor Ort, kennen uns mit Pumpen und Bewässerungsautomaten aus.

Eine Tauchpumpe pumpt Wasser aus einer Zisterne.
Für Zisternen, Brunnen oder Regenfässer eignen sich Tauchpumpen. (Bild: Alisusha/Shutterstock.com)
Eine Frau gießt Lavendel mit einer Gießkanne.
Ob Gießkanne, Schlauch oder Bewässerungssystem: Ihr Fachhändler vor Ort hilft weiter! (Bild: Ground Picture/Shutterstock.com)

Artikel von TS Marketing & Consulting UG

Header-Bild: Peggy Choucair auf Pixabay